Wer sich gut kennt, macht zusammen bessere Musik. Das gilt insbesondere für Verheiratete. Die großen Ehepaare der Musikgeschichte haben alle etwas gemeinsam – eine große Intimität, ein sensibles
musikalisches Gespür und einen eigenen künstlerischen Ausdruck. Victoria Williams und Marc Olson schufen in der Wüste zu Joshua Tree tolle Americana-Alben, Julie und Buddy Miller beglückten
dieselbe Szene mit wunderschöner Musik. Ein paar Jahrzehnte vorher waren es zum Beispiel Johnny und June, Sonny und Cher, Ike und Tina.
Auch Rosy Daze haben einen Trauschein. Silke und Marc Gutzeit aus Bremen strahlten schon auf ihrer Debüt-EP, „The Minute You Met“, eine große Vertrautheit aus, die man bei nur
gelegentlichem Musikmachen nicht entwickeln kann. „Natürlich gibt es so etwas wie ein blindes Verständnis zwischen uns“, sagt Silke Gutzeit, „wir teilen ja nicht nur unsere Songs, sondern unser
ganzes Leben. Was uns passiert, passiert uns beiden. Das drückt sich auch in den Songs aus.“
Konnte man Rosy Daze auf „The Minute ...“ noch relativ leicht dem Americana-Lager zuordnen, öffnet sich auf dem ersten Longplayer, „Be Longing“, ein weiterer Horizont. Zum Beispiel, weil
Rosy Daze ihre Songs hier mit großen, stilistisch fein justierten Arrangements inszenieren. Eine ordentlich zupackende Band steht in lichtdurchflutenden Räumen, links und rechts schimmern die
elektrischen und akustischen Gitarren. Da ist noch der Americana-Sound der ersten Tage, doch es mischt sich auch eine deutlich hörbare Popsensibilität in das Repertoire.
Zum Beispiel bei dem melancholischen „Say Goodbye“, das auch den Weepies (ebenfalls ein Ehepaar!) hätte einfallen können. Oder dem zentralen „Over“, einer sensiblen Hymne an die Versöhnung
mit den Brüchen in der eigenen Geschichte. „Vieles in diesen Liedern dreht sich darum, seinen Frieden mit sich selbst zu machen und die Vergangenheit loszulassen“, erklärt Sängerin, Pianistin und
Gitarristin Silke Gutzeit, „aber es geht auch um Aufbruch, um das Neue – und darum, dass uns das Vergangene nicht ewig halten kann.“ Schön nachzuhören in dem Country-Folk von „Canaan“, das schon
auf “The Minute ...“ vertreten war, hier aber in einem kraftvollen neuen Arrangement sein ganzes Potenzial entfaltet. Oder dem subtil zurückgehaltenen „Tearing The Sails“, in dem Aimee Manns
melodische Art steckt. Das Lied ist auch deshalb wundervoll, weil man dem Ehepaar Gutzeit so gern beim Singen zuhört – die sanfte, gefühlt untrennbare Zweistimmigkeit der Gutzeits lässt „Be
Longing“ fließen wie ein ruhiger Fluss.
Die Geschichte des öffentlichen gemeinsamen Musizierens beginnt 2007 mit gemeinsamen Konzerten, erstmals dokumentiert auf der besagten EP. Rosy Daze verbinden Familienleben (zu dem zwei
Kinder gehören) mit einem gut gefüllten Konzertkalender – mal steht das Duo allein auf der Bühne, mal ist die auf dem Album zu hörende Band dabei.
„Wir haben uns bei unserer EP bewusst auf uns selbst beschränkt“, erklärt Marc Gutzeit, Sänger, Bassist und Gitarrist des Duos, „jetzt mit unseren Musikern die Songs aufzunehmen, war ein
Geschenk – es war fantastisch zu erleben, wie sie ein Eigenleben entwickelten. Wir hatten natürlich eine Vorstellung wie das Album klingen soll, aber letztendlich hat die Musik von allein gesagt,
welchen Weg sie gehen will. Und dem sind wir mit großer Freude gefolgt.“
Be Longing is the debut album from the Bremen, Germany based duo, Rosy Daze. Their original music is tasty mix of Americana flair and Pop sensibilities, with enjoyable compositions that convey
believable emotional impact. Rosy Daze present beautifully woven harmonies with an extraordinary ease and naturalness that does not happen by accident: The duo, Silke and Marc Gutzeit are
married.
Be Longing follows their 2010 EP The Minute You Met. While their first album was a sparsely arranged acoustic effort, with just the duo performing, their sophomore release, Be Longing, is a
more produced, full-length effort with other musicians from Bremen joining them in the studio. The result is layered, cohesive sound with a lush and shining production.
Those who know each other well will make better music together. This is true especially when a husband and wife collaborate and perform. Noteworthy and influential married couples in musical
history all have things in common – great intimacy, a shared musical intuition and a distinct and inimitable artistic expression. Couples like Victoria Williams and Marc Olson have created
sublime Americana albums and Julie and Buddy Miller contributed wonderful music to the Americana genre as well. Some decades earlier Johnny Cash and June Carter Cash, Sonny and Cher and Ike and
Tina also created music that left a mark forever.
Rosy Daze made their mark as a credible Americana act on their first album, and their recent album, Be Longing opens up a wider horizon. The songs are presented in a bigger way with just
tastefully produced arrangements. In a room flooded with light there stands a band with a tight, firm grip, electrical and acoustic guitars sparkle on the left and on the right. The
Americana sound is still there, yet a clearly defined pop sensibility is also blended into the project. “On the EP we decided to stick to ourselves “, Marc Gutzeit, singer, bassist and guitarist,
states, “but on the new album, it felt so great to record the material with our fellow musicians. It was a tremendous experience to see the songs develop a life of their own. Of course we
had a notion of how the album's sound should be like, but in the end the music had its own ideas so we only had to follow, which we did with great joy.
“Many ideas in these songs are about being at peace with yourself and letting go of the past. “, explains Silke Gutzeit, singer, pianist and guitarist, “But, they are also about new horizons, and
that the past can't hold us forever.”
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